1914 - 1933
Mit Ausbruch des ersten Weltkrieges veränderte sich das Vereinsleben. Schützenfeste wurden nicht mehr gefeiert. Aber die Aktivität
der Schützen blieb ungebrochen. So wurde unter anderem in einer außerordentlichen Versammlung, abgehalten am 06.09.1914, eine
Kommission gebildet, die die vom Kriege hart betroffenen Familien unterstützen sollte. Zur Linderung der ersten Not wurden aus dem
Vermögen des Schützenvereins 1000 Mark zur Verfügung gestellt. Für jeden aus dem Kirchspiel eingezogenen Soldaten wurden 10 Mark in
die „Westf. Kriegsunterstützungskasse“ eingezahlt. Alle in der Heimat gebliebenen Schützen wurden zur Fortzahlung ihres
Jahresbeitrages verpflichtet. Außer den genannten Leistungen zeichnete der Verein einige Kriegsanleihen: im Jahre 1916 wurden 3000
Mark gezeichnet. Es gehörte schon Mut dazu, trotz der kleinen Geldreserve dem Lazarett in Erwitte einen Betrag von 30 Mark und noch
einmal 60 Mark zu bewilligen. Wie sich 1919 endgültig herausstellte, waren allein 4500 Mark Kriegsanleihe gezeichnet worden. Das
Gesamtkapital betrug noch 1135 Mark und 62 Pfennige. Es zeugt von großem Optimismus, wenn trotz dieses Kassenbestandes dem Pfarrer
zur Beschaffung von neuen Glocken 1.300 Mark zur Verfügung gestellt wurde. Warum der Pfarrer in der nächsten Versammlung auf den
Betrag verzichtete, ist sein Geheimnis geblieben. Bedarf es noch deutlicherer Beweise, wie sehr sich der Schützenverein sozial
engagierte?
Im Jahre 1920 beschloss man wieder ein Schützenfest zu feiern. Das Jahr 1924 wurde ein Schicksalsjahr für den Schützenverein. Die
Schützen aus Herringhausen und Hellinghausen traten insgesamt aus dem Verein aus, um einen eigenen Schützenverein zu gründen. Es ist
müßig über die Beweggründe zu diskutieren. Wäre die im Jahre 1924 erfolgte Trennung nicht erfolgt, wäre sie sicherlich später auf
Grund der örtlichen Distanzen gekommen.
Heute freuen sich die Bewohner des Kirchspiels, dass sie zweimal im Jahr ein Schützenfest feiern können. In gutem Schützengeist
werden regelmäßig die gegenseitigen Einladungen angenommen.
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