1950 - 1980
Die Schützenfeste verliefen in den folgenden Jahren in bester Harmonie. 1953 trat der Verein dem Kreisschützenbund bei. Im gleichen Jahr
fasste man den Beschluss, die Trägerschaft für die Erweiterung des Ehrenmals zu übernehmen. Die Spendenfreudigkeit aller Familien
aus Overhagen ließ die Umgestaltung fristgerecht zum Schützenfest 1954 fertig werden. 1957 stiftete der Schützenverein das aus Stein
gehauene Hochkreuz für den Friedhof in Overhagen. Nach einer zunächst ablehnenden Haltung, das 125-jährige Vereinsjubiläum zum
Schützenfest 1965 feierlich zu würdigen, entschied sich in einer außerordentlichen Mitgliederversammlung eine große Mehrheit für das
Jubelfest. 1966 verstarb der Ehrenoberst Franz Henkemeier, der maßgeblich die Vereinsgeschichte vor dem Zweiten Weltkrieg
mitgestaltet hatte. Außerdem wurde man in diesem Jahr mit der Auflage konfrontiert, die gewohnte Vogelstange für das Königsschießen
durch einen Kugelfang zu ersetzen. Bis zu diesem Zeitpunkt schoss man auf den frei auf der Holzstange thronenden Vogel Richtung
Erlenbusch. Dazu wurde durch zwei Offiziere der Glaseweg an der sogenannten „weißen Brücke“ (Brücke an der Nepomukstraße) und beim
Haus Hörster in Richtung Stirpe gesperrt.
1968 trat nur einmalig der vom Hauptlehrer Rudolf Leder inszenierte Spielmannszug mit
Schülern aus Overhagen in der Öffentlichkeit auf. Leider sah sich der Schützenverein nach dem Tod von Rudolf Leder aus finanziellen
Gründen nicht in der Lage, den Spielmannszug in den Schützenverein zu integrieren. Hätte man sich damals anders entschieden, könnte
man heute sicherlich über einen eigenen Spielmannszug verfügen. Im November 1969 kam es zu einer außerordentlichen
Mitgliederversammlung, um die notwendigen Strukturveränderungen im Verein, die nach der Generalversammlung des Jahres 1969
unabdingbar geworden waren, zu diskutieren. So beschloss man die Aufteilung des Bataillons in eine Kompanie für Verheiratete und
Junggesellen aufzugeben. Es wurde die erste und die zweite Kompanie gegründet. Unter diesen neuen Rahmenbedingungen fanden noch Ende
1969 die ersten Kompanieversammlungen statt. Zu dieser neu orientierten Aufbruchsstimmung kam im Januar 1970 das erste Winterfest in
der Vereinsgeschichte.
1974 wurde noch einmal zu einem Schlüsseljahr in der Vereinsgeschichte. In Nordrhein-Westfalen stand die
kommunale Neuordnung an. Dies bedeutete für Overhagen – bisher gehörte Overhagen als selbstständige Gemeinde zur Verwaltung des
Amtes Erwitte – die Eingemeindung in die Stadt Lippstadt. Der Schützenverein musste sich Gedanken zur Nutzung des gemeindeeigenen
Dorfkamps, der alljährlich Festplatz für das Schützenfest war, machen. Am 28.06.1974 beantragte Bernhard Reilmann in der
Generalversammlung, den Schützenplatz anzumieten oder aber zu kaufen. Der Vorstand wurde beauftragt, diesbezüglich Verhandlungen mit
der Gemeinde aufzunehmen. Überraschend schnell konnten diese durch die Unterstützung des Gemeinderates, an der Spitze Bürgermeister
Franz Rohe, erfolgreich abgeschlossen werden. Um den Platz zu kaufen, war die Eintragung in das Vereinsregister unabdingbare
Voraussetzung. Am 30.07.1974 wurde unser Verein unter der Nummer 344 in das Vereinsregister beim Amtsgericht Lippstadt eingetragen.
Am 06.08. war es dann endlich so weit: Der Kaufvertrag wurde abgeschlossen.
1977 trat man dem Bürgerring Overhagen e.V. bei, der sich zur Aufgabe machte, die alte Volksschule in ein Bürgerzentrum als
allgemeine Begegnungsstätte umzubauen.
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